Unser Ziel bei TuaRes ist es, gezielte, ganzheitliche Angebote zu realisieren, die es gefährdeten Mädchen ermöglichen, nicht nur in der Schule zu bleiben, sondern lebenslang zu lernen und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Seit 2012 ist TuaRes zahlenmäßig und vom Umfang her gewachsen, aber unser Engagement für eine gute persönliche Beziehung zwischen unseren Mitarbeitern und den TuaRes-Mädchen ist nie in Frage gestellt wordenk. Daher waren wir vorsichtig, wenn es darum ging, neue Projektstandorte zu eröffnen, insbesondere außerhalb von Burkina Faso. Im Jahr 2019 waren wir jedoch der Meinung, dass wir die Kapazitäten und einen hervorragenden Partner für die Übertragung des TuaRes-Programms auf eine kleinere Gemeinde in der Region Ouidah in Benin haben.
Benin ist ein kleines, an der Küste gelegenes Land in Westafrika. Von den fast 11 Millionen Einwohnern des Landes leben nach Schätzungen zwischen 40 und 64 Prozent in Armut.1 Das Dorf Djegbamey liegt etwa eine Stunde außerhalb von Cotonou, der bevölkerungsreichsten Stadt Benins. Das Dorf selbst ist nicht besonders groß und lebt von der Fischerei und der Landwirtschaft, sowohl was das Einkommen als auch den direkten Konsum betrifft. In dem Dorf gibt es etwa 200 Schüler, die zur Schule gehen können. In den letzten Jahren beschloss eine lokale Basis-NGO, Afrique Décide, ihre Zeit und ihre Ressourcen auf dieses Dorf zu konzentrieren, um einer äußerst gefährdeten Gemeinschaft direkte Hilfe zu leisten.
In Gesprächen mit den Dorfvorstehern stellte das Team von Afrique Décide fest, dass es nur zwei Lehrer gab, die in der Lage waren, vier Klassenstufen für die gesamte Gemeinde zu unterrichten, was bedeutete, dass mehrere Klassenstufen nicht unterrichtet wurden. Die Schüler hatten damit keine Möglichkeit, ihre Ausbildung fortzusetzen. Außerdem legten 21 Kinder jeden Tag 18 km zurück, um die nächstgelegene weiterführende Schule zu besuchen – entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Das Dorf brauchte Unterstützung, um mehr Lehrer einzustellen, Familien und Schüler bei der Einschulung zu unterstützen und typische Hindernisse wie Schulgebühren und fehlende Schulausrüstung zu beseitigen.
Im Jahr 2019 begann TuaRes, die Ausbildung von 94 Mädchen direkt zu unterstützen – das sind alle Einwohner des Dorfes, die sich im schulpflichtigen Alter befinden. Durch unsere Arbeit wurden zusätzliche Lehrkräfte eingestellt, so dass derzeit alle Klassenstufen unterrichtet werden. Die von TuaRes verteilten Solarlampen und Schulmaterialien werden jährlich geliefert, und die Mädchen profitieren auch von psychosozialen Schulungen, die ihnen helfen, ihre Schulzeit auch emotional zu bewältigen. Was für unsere Arbeit spricht und worauf wir unglaublich stolz sind: Obwohl TuaRes nur die Mädchen im Dorf direkt unterstützt, haben sich auch die Bildungschancen der Jungen verbessert.
Der Erfolg der Angebote von TuaRes und Afrique Décide hat sich auf die umliegenden Gemeinden ausgeweitet, und wir freuen uns, dass nun auch Familien in den umliegenden Dörfern ihre Kinder zur Schule schicken. Das Projekt TuaRes – Benin wächst weiter. Im Jahr 2020 unterstützten wir die Renovierung eines örtlichen Gebäudes, das zu einer Bibliothek und einem Freizeitraum für alle Kinder umgebaut wurde.
Wir sind stolz darauf, mit dem Dorf Djegbamey in seinem Streben für die Bildung ihrer Kinder zusammen zu arbeiten.
Zuletzt aktualisiert im August 2021